In einer gemütlichen, lichtdurchfluteten Höhle in unserem riesigen Gymnasium, da leben sie, die unglaublichen Pankower Bibliophilen. Nicht in einem schmutzigen, nassen Loch mit mancherlei Gewürm. Auch nicht in einer staubtrockenen, dunklen Kieshöhle, die völlig unwirtlich erscheint. Nein, diese seltsamen Wesen, ungefähr zwanzig an der Zahl, aus den Klassen 5 bis 12 des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums, ernähren sich in ihrer wunderbaren Bücherhöhle hauptsächlich von Tee, Keksen und aktueller Jugendliteratur. Dort kommen sie regelmäßig donnerstags zusammen, um sich in wohl gesetzten Zitaten und wertschätzenden Worten über den Inhalt des gerade Gelesenen auszutauschen. Ständig sind sie auf der Hut, um die Serien verschlingenden Mannen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft von der Macht des geschriebenen Wortes auf verschiedenste Art und Weise zu überzeugen. Und so schultern sie stets aufs Neue wohlgemut ihre Rucksäcke, prall gefüllt mit dem neuesten Lesestoff, und suchen nach dem Titel, der sie durch den grauen Alltagsstress und hinunter in das wunderbare Land der Phantasie bringen wird.